Zur aktuellen Lage in Ecuador

Der Drogenkrieg in Ecuador sorgt seit mehreren Wochen für Schlagzeilen und ist äusserst besorgniserregend. Wir waren daher in den letzten Wochen vermehrt mit CISOL in Kontakt und möchten Ihnen nun ein kurzes Update zu der Lage vor Ort und den Projekten von CISOL geben. Zudem können wir Ihnen an dieser Stelle versichern, dass die Projekte auch in der aktuell schwierigen Lage weitergeführt werden und Ihre Unterstützung ankommt.

 

Situation in Ecuador

Das ehemals ruhige Land in Südamerika ist in den letzten Jahren zu einem Zentrum für den Drogenhandel geworden (auch wir hatten im letzten Jahr darüber berichtet: Gemeinsam Perspektiven schaffen - wichtiger denn je!). Seit einigen Wochen hat sich nun die Situation drastisch verschärft, die Regierung hat den Ausnahmezustand ausgerufen, erklärte den „internen bewaffneten Konflikt“ und eine nächtliche Ausgangssperre wurde verordnet.

 

Lage in Loja

Auch in Loja kam es zu Attentaten und zu Geiselnahmen im Gefängnis. Gemäss Noshy Rodriguez, Direktorin der Fundación CISOL, hat sich die Lage inzwischen etwas entspannt. Das Militär und die Polizei sei aber noch sehr präsent - man werde fast täglich für eine Personenkontrolle oder Autoinspektion angehalten. Sie betont aber, dass dies von einem Grossteil der Bevölkerung positiv wahrgenommen wird, denn die Präsenz des Militärs und der Polizei sorge für ein Gefühl der Sicherheit. Noshy Rodriguez berichtet zudem: "Die Geschäfte öffnen nach und nach und wir hoffen nun auch, dass die Ausgangssperre gelockert wird und sich der Nachttransport verbessert, damit die Produkte wieder an die Märkte geliefert werden können.“

 

Fernunterricht in der Schule Educare

Einmal mehr war es beeindruckend wie schnell sich CISOL der aktuellen Lage angepasst hat und den Unterricht vorerst auf Fernunterricht umgestellt hat. Ein Unterfangen, welches aufgrund fehlendem Internetzugang bei vielen Kindern und Jugendlichen nicht einfach war. Wer nicht von Zuhause aus via Handy am Unterricht teilnehmen konnte, konnte die Computer bei CISOL nutzen – sofern die sichere Anreise und Heimreise gewährleistet war (siehe auch untenstehende Fotos). Es ist keine einfache Zeit in Ecuador, doch wie Noshy Rodriguez hervorhebt: „Wir müssen abwarten und uns von Tag zu Tag der Situation anpassen.“ Die gute Neuigkeit ist, dass die Kinder höchstwahrscheinlich morgen Montag in die Klassenzimmer zurückkehren dürfen!

  

Die Projekte von CISOL - nach wie vor wichtiger denn je!

Wie einleitend erwähnt, versichern wir Ihnen, dass die Projekte von CISOL auch in der aktuell schwierigen Lage weitergeführt werden und Ihre Unterstützung ankommt. Wie bereits im November berichtet, sind die Projekte von CISOL für die Kinder und Jugendlichen in Ecuador wichtiger denn je. Bei CISOL erhalten die Kinder und Jugendlichen eine Schulbildung und umfassende individuelle Unterstützung, um später dem Teufelskreis der Armut zu entkommen. Sie weisen ein deutlich geringeres Risiko auf jetzt oder auch später in die Drogenkriminalität zu rutschen. Und Noshy Rodriguez erwähnte einmal mehr: „Wir sind alle mehr als bereit, das Beste für die Kinder und Jugendlichen zu tun.“

 

Für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung bedanken wir uns herzlichst!

 

Falls sie mehr zu der Situation in Ecuador lesen möchten, empfehlen wir Ihnen aktuell folgende Links:

Kartelle, Gewalt und Tod - «Die jungen Ecuadorianer werden im Drogenkrieg verheizt» (SRF, 2024)

Ecuador: Vom ruhigen Fleck Erde zum Zentrum der Drogengewalt; Weshalb versinkt Ecuador plötzlich in der Drogengewalt? (NZZ, 2024)

Ecuador: Im Griff der Drogenkartelle - ARTE Reportage (Arte, 2023)

 

Untenstehend einige Impressionen zum Fernunterricht, welche die letzten Wochen stattgefunden hat.