Nothilfe Ecuador: Ihre Hilfe kommt an!

Zunächst einmal ein grosses Dankeschön an alle, welche die Nothilfe in Ecuador unterstützen. Wir sind zurzeit einfach unglaublich dankbar, dass alle in den letzten Wochen so schnell reagiert haben. CISOL in Ecuador, wir von Cisol Suiza und vor allem Sie, welche unsere Nothilfe unterstützen. Eine wunderbare länderübergreifende Solidarität!

 

Aktuelle Lage

Ecuador gehört zu denjenigen Ländern in Lateinamerika, die von der Pandemie am härtesten getroffen wurden. Die Zahlen der Infizierten und der Todesopfer steigen nach wie vor stark an. Das Gesundheitswesen ist vielerorts komplett überlastet (siehe dazu auch den Bericht der NZZ vom 04.04.20 zur Situation im Epizentrum Guayaquil: Die Leichen türmen sich in Ecuadors grösster Stadt).

Neben einer allgemeinen Ausgangssperre zwischen 14 Uhr Nachmittags und 5 Uhr morgens wurde auch der Verkehr stark eingeschränkt. Öffentlicher Verkehr gibt es so gut wie nicht mehr und die Privatautos dürfen – je nach Zifferkombination auf dem Nummernschild – nur noch zwei Tage pro Woche auf den Strassen unterwegs sein. Dies erschwert die Arbeit von CISOL, da insbesondere die entlegenen Teile der Provinz Zamora Chinchipe nur schwer erreichbar sind.

Die Wirtschaft ist zu grossem Teil zum Erliegen gekommen und damit sind auch die Einkommensquellen unzähliger Familien weggebrochen – insbesondere auch der Familien, die im informellen Sektor tätig waren und demzufolge keinerlei soziale Absicherung haben.

 

Nachbarschaftshilfe

Um die Ausgangssperre einzuhalten und um zu verhindern, dass vulnerable Personen auf die Strasse gehen und sich der Gefahr aussetzen, mit Covid-19 angesteckt zu werden, und da der Staat und insbesondere das Gesundheitswesen vielerorts heillos überlastet sind, haben sich inzwischen auch Nachbarschaftsinitiativen gebildet. So hat sich im Raum Loja z.B. folgendes - informelles - System etabliert: Wenn eine Familie Hilfe bei der Beschaffung von Nahrungsmitteln braucht, hängt sie ein rotes Kleidungsstück vor die Tür. Wenn eine Familie medizinische Hilfe benötigt, hängt sie ein weisses Kleidungsstück vor die Tür. Insbesondere in den ärmeren Gebieten wimmelt es im Moment von roten Kleidungsstücken. Auch die lokale Kirche und andere wenige lokale zivilgesellschaftliche Organisationen versuchen nun, diesen Familien Nahrungsmittel zukommen zu lassen.

 

NOTHILFE durch CISOL

CISOL organisiert und koordiniert die Nothilfe sehr professionell: Zunächst wurde direkt mit den Familien der Kinder, welche an Projekten von CISOL teilnehmen, abgeklärt, wer auf die Essensrationen angewiesen ist. CISOL ist auch mit den anderen wenigen lokalen Organisationen in Kontakt, um sicherzustellen, dass CISOL keine Essensrationen an Familien verteilt, welche gegebenfalls in derselben Woche bereits Unterstützung durch andere erhalten haben. Bei der Verteilung der Essensrationen wird ein strikter Zeitplan verfolgt, wann die Kits den einzelnen Familien ausgeteilt werden, so dass gewährleistet ist, dass sich so wenig Menschen wie möglich am selben Ort befinden. Ausserdem werden die Familien angehalten, nur eine Person zur Essensausgabe zu schicken und sich so gut wie möglich zu schützen (Gesichtsmasken wurden mit der ersten Lieferung der Kits ausgeteilt).

 

Während die Verteilung der Lebensmittelpakete in Loja in der Schule stattfinden kann, ist es auf Grund der Weitläufigkeit der Provinz Zamora Chinchipe (Amazonastiefland) und dem Ausfall der öffentlichen Verkehrsmittel nicht möglich, die Essensrationen an einem zentralen Ort zu verteilen. Stattdessen müssen die Angestellten CISOLs mit dem Auto (an den Tagen an denen es erlaubt ist) zu den einzelnen Orten fahren und dort die Lebensmittelpakete direkt den Familien bringen.

 

Die Kinder und ihre Familien sind für diese Nothilfe unglaublich dankbar. Gerne teilen wir untenstehend einige Eindrücke mit Ihnen.

 

Im Namen der Kinder und ihren Familien bedanken wir uns von Herzen für Ihre Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Ihre Hilfe kommt an!