Schule Educare

SITUATION DER KINDER

Ein Teil der Schülerinnen und Schüler von Cisol arbeitet halbtags als Schuhputzer, Zeitungsverkäufer oder HelferInnen auf dem Markt. Während der anderen Hälfte des Tages besuchen sie den kostenlosen Schulunterricht. Mit den Einnahmen aus ihrer Arbeit leisten sie einen Beitrag zum Unterhalt der Familie. Alle weiteren Schülerinnen und Schüler von Cisol sind stark gefährdet, mit Strassenarbeit zum Familieneinkommen beitragen zu müssen. Alle leben in sozial äusserst prekären Verhältnissen. Die Kinder erleben in ihrem jungen Alter viel Negatives auf den Strassen und Plätzen der Stadt sowie in ihrem nicht selten problemgeladenen familiären Umfeld. Sie werden geprägt durch die schwierige Situation am Rande der Gesellschaft und sind nicht gerne gesehen an öffentlichen Schulen, weil sie öfters durch die Maschen der Gesellschaftsnormen fallen. Aus diesem Grund sind sie auf eine Schule angewiesen, die ihnen spezielle Unterstützung und Förderung bieten kann. 

DAS PROJEKT

Die Schule Educare in der Stadt Loja bietet rund 230 Kindern aus armen Verhältnissen von der 1. bis zur 13. Klasse (vergleichbar mit Kindergarten bis 12. Klasse in der Schweiz inkl. Matura) eine Schulausbildung.

 

Die Schule Educare wurde im Jahr 2000 als Primarschule gegründet. Mittlerweile gibt es auch eine Oberstufe und seit Sommer 2020 kann man an der Schule sogar die Matura (Abitur) absolvieren. Die Schule versucht, mit einer ganzheitlichen Ausbildung die Kinder zu fördern. Manuelle Tätigkeiten, Zeichnen und Malen stehen neben Mathematik, Sprache und naturwissenschaftlichen Fächern auf dem Lehrplan. Der rege Austausch mit Lehrpersonen aus der Schweiz hat dazu geführt, dass die Schule Educare für ecuadorianische Verhältnisse sehr fortschrittlich ist und einen modernen, auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder zugeschnittenen, Lehrplan anbieten kann. Durch regelmässige Kontakte mit Eltern oder anderen familiären Ansprechpersonen wird die Familie einerseits in die Pflicht genommen, die Kinder zu unterstützen, anderseits können sich die Lehrpersonen ein Bild von der familiären und sozialen Situation der SchülerInnen machen. Diese Erfahrungen fliessen bei Bedarf in ein individuelles Förderkonzept ein, welches aus Nachhilfestunden durch die Klassenlehrperson oder eine therapeutische Betreuung durch eine professionelle Psychotherapeutin besteht.

 

Seit 2015 werden die Lehrpersonen der Schule Educare vom ecuadorianischen Staat finanziert. Das Administrativpersonal, sowie alle Angebote, die über das staatliche Minimalangebot hinausgehen (Sozialarbeit, Psychotherapeutin, Personal für Nachmittagsworkshops, usw.) werden mit Spenden aus der Schweiz finanziert.


Erfahren Sie hier mehr über weitere Projekte:

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> Strassensozialarbeit

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